Eine auf- Eine zu
Absperrklappen und Schutzsysteme mit Baumusterprüfung für Zone 0 und 20

Bei den Anlagenbetreibern wird in letzter Zeit vermehrt die Forderung aufgestellt, dass die eingesetzten Armaturen entsprechend den vor Ort vorhandenen Ex-Zonen gekennzeichnet sind. Die Unsicherheiten sind da – auch, wenn sich das Inkrafttreten der Atex-Richtlinie 94/9/EG bald jährt. Bei Abnahmegesellschaften liegen teilweise nur geringe Erfahrungen vor, und so kann bis zur Erteilung eines Zertifikats einige Zeit vergehen. Grundsätzlich ist für den Einsatz in der Ex-Zone 0 bzw. 20 eine Baumusterprüfung des betreffenden Gerätes und eine zusätzliche Zertifizierung des Qualitätssicherungssytems nach 94/9/EG erforderlich.

Dies gilt im Gegensatz zu vorangegangenen Regelungen bei der Atex auch für nicht elektrische Betriebsmittel. Seitens des Armaturenherstellers Warex wurde schon frühzeitig dieser richtlinienkonforme Weg beschrieben. Das komplette Absperrklappenprogramm inklusive der APS-Klappen (Air-Pressure-Sealing) wurde einer Baumusterprüfung unterzogen. Hierbei wurden insbesondere die Dichtmanschetten einer besonderen Betrachtung unterzogen. Bei experimentellen Versuchen zur Aufladbarkeit durch die DMT (jetzt EXAM) hat sich gezeigt, dass die normalen Standardqualitäten für diese Anwendungen nicht einsetzbar sind. Um eine statische Aufladung der Dichtung zu vermeiden, müssen hier generell leitfähige Dichtungen eingesetzt werden. Nachteil dieser Dichtung, die ihre Leitfähigkeit durch Ruß erzielt, ist, dass die Dichtungen schwarz und somit im Normalfall nicht FDA konform sind. Eine Ausnahme gilt für Stäube mit einer Mindestzündenergie größer 3 mJ – hier ist der Einsatz einer nicht leitfähigen Dichtung zulässig. Somit können auch in diesem Fall weiße, FDA konforme Abdichtungen zum Einsatz kommen. Neben den genannten Absperrklappen, die als „Gerät“ zertifiziert wurden stellt Warex Absperrklappen her, die als „Schutzsystem“ zur explosionstechnischen Entkoppelung eingesetzt werden können. Hierbei handelt es sich um zwei Absperrklappen der Baureihe DKZ 103 GS, die in Kombination mit einem Zwischenbehälter und einer baumustergeprüften Steuerung das Schutzsystem ergeben. Gekonnt entkoppeln. Die Baureihe DKZ 103 GS wurde baumustergeprüft auf Druckstoßfestigkeit und Zünddurchschlagsicherheit. Sie ist lieferbar von DN 50 bis DN 500. Im geschlossenem Zustand ist die Absperrklappe zünddurchschlagsicher gegenüber Explosionen brennbarer Gase, deren Explosionsverhalten das von Propangasexpolsionen nicht überschreitet sowie zünddurchschlagsicher gegenüber Explosionen von organischen Stäuben der Staubexplosionsklassen St 1 und St 2 und metallischen Stäuben der Staubexplosionsklasse St 3, deren Explosionsverhalten das von Aluminiumstaubexplosionen nicht überschreitet.

Für einen sicheren Betrieb dieser Doppelklappensysteme (auch Taktschleusen genannt) muss immer eine Absperrklappe geschlossen sein, bzw. darf die eine Klappe erst öffnen wenn die gegenüberliegende Klappe geschlossen ist. Um hier die notwendige Funktionssicherheit zu gewährleisten, entwickelten die Warex-Ingenieure eine spezielle pneumatische Verriegelung. Diese erkennt in Kombination mit einer präzise zu justierenden Endschaltereinheit (Schalthysterese kleiner 1°) den geschlossenen Zustand der jeweiligen Absperrklappe. Diese Verriegelung arbeitet unabhängig von den elektrischen Signalen der SPS, sodass hier eine sicherheitstechnische Betrachtung der elektrischen Steuerung nicht erforderlich ist. Häufig werden diese Taktschleusen als Austrag unter einem Sichter, Zyklon oder Filter installiert. Vorteil gegenüber der hier üblicherweise eingesetzten Zellenradschleuse ist die deutlich verbesserte Abdichtung gegenüber Leckluft, wodurch sich Produktivitätssteigerungen ergeben können.

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